Archiv 2015
Trotz (gründlich misslungenem) Unterwanderungsversuch von Neonazis (u.a. Nationaler Widerstand Zweibrücken) eine insgesamt
zufriedenstellende Mahnwache mit rund 70 Teilnehmern, Rundfunk- und Fernsehteams.
Nachdem bereits am 12.06.2015 „die Rechte Hildesheim“ versucht hatte, einen Zirkusprotest der Tierrechtsinitiative Hildesheim offen für ihre Nazipropaganda zu unterwandern, gab es am 08.07.2015 einen weiteren Versuch durch rund ein Duzend bekannter Neonazis aus Rheinland Pfalz und dem Saarland, den Protest gegen Tierausbeutung im Zirkus Charles Knie in Neunkirchen (Saar) zu okkupieren. Anders als in Hildesheim kamen die Neonazis nicht mit „Tier- und Heimatschutz“-Bannern oder Flyern sondern proklamierten ihre Anwesenheit mit „dem gemeinsamen Ziel Tierschutz jenseits politischer Ausrichtungen“ gegenüber uns und den Polizeibeamten.
Der Reihe nach:
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung, in der wir wie immer explizit darauf hinwiesen, dass antiemanzipatorische Gruppen und
Personen unerwünscht sind* und auch so anmeldeten, kündigten Neonazis auf Facebook ihr Kommen an, machten in
den Event-Kommentarspalten und in div. Tierschutzgruppen Stimmung gegen unsere „Intoleranz“, da wir doch alle „das gleiche Ziel“ hätten.
Von diesen Anbiederungsversuchen distanzierten wir uns ebenso öffentlich mit der Stellungnahme:
„Liebe Mitstreiter, wir freuen uns dass so viele mit uns einer Meinung sind und unseren Protest unterstützen. Zu unserer ethischen
und tierrechtlichen Haltung bzw Zielsetzung sowie unserer politischen Einstellung sollte es keine Mißverständnisse mehr geben. Wir distanzieren uns ausdrücklich von rechten, faschistischen,
rassistischen Personen und deren Äusserungen. Unterstützung durch selbige ist NICHT erwünscht. Wenn ihr das auch so seht, setzt ein Zeichen gegen Rechts!! Hier im Event, oder morgen bei der
Mahnwache. NO PASARAN!“
Auch vor Gewaltdrohungen per PN seitens der Neonazis wurde nicht zurückgeschreckt. Dies alles wurde von uns gescannt und schon vor
der Veranstaltung der zuständigen Polizeibehörde und dem Staatsschutz mit der Bitte zum Schutz der Teilnehmer (insbesondere minderjähriger Teilnehmer) sowie der Veranstaltung, übergeben. Wir
haben darum gebeten, dass Polizeibeamte bereits zu Beginn der Veranstaltung anwesend sind. Das wurde zur Überprüfung aufgenommen.
Eine viertel Stunde vor Beginn der Veranstaltung (17:45 Uhr) erwartete uns bereits eine Gruppe Faschos, leider keine Spur
von Polizeibeamten, die wir dann nochmals umgehend informierten. Den Neonazis machten wir unmissverständlich klar, dass sie unerwünscht sind ohne uns auf Diskussionen mit ihnen einzulassen. Erst
rund 15 Minuten nachdem die Veranstaltung beginnen sollte (ca. 18:15 Uhr) erschien der erste Streifenwagen. Die Beamten sahen sich anfangs juristisch nicht in der Lage, unserer mehrfachen
Aufforderung, die Nazis zu entfernen, nachzukommen und ließen sich von ihnen, die weiterhin auf ihr Recht zur Teilnahme pochten, zunächst beeinflussen. Es gab weder Flyer noch Banner die
überhaupt eine Handhabe zur Entfernung gegeben hätten. Die Polizeibeamten wollten die Entfernung umgehen, indem sie uns ihre permanente Anwesenheit bekundeten. Sie verstanden nicht, dass es
keinen gemeinsamen Protest mit Nazis für die vermeintlich „gleiche Sache“ geben kann.
Erst nachdem wir die (erst gar nicht eröffnete) Zirkusmahnwache – in Absprache mit den rund 70 Mahnwachenteilnehmern –
offiziell den Polizeibeamten gegenüber absagten und "spontan" durch Megaphondurchsagen eine antifaschistische Aktion vor Ort anmeldeten und unsere eigens für diesen Fall mitgebrachten
antifaschistischen Transpis entrollten, wurde den Beamten das Risiko „der sich zuspitzenden Gefahrensituation“ zu groß, sie riefen Verstärkung, die dann nach längerem Anlauf einen Platzverweis
gegen die Faschisten aussprach. Die Neonazis entfernten sich, nicht ohne nochmal ihren Unmut uns gegenüber rauszugröhlen. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Aktivisten für ihr
Verständnis und ihr uneingeschränktes ok zur kurzfristigen Wandlung in eine antifaschistische Aktion. Die geplante Mahnwache gegen Tierausbeutung konnte nach dem Abzug der Neonazis unter der
Auflage, die Antifa Banner zu entfernen, ohne weitere Vorkommnisse durchgeführt werden.
Vergeblich suchte ein verspätet eintreffender Fascho, der an uns vorbeifuhr, seine Kameraden unter den Aktivisten.
* Wir behalten uns als Veranstalter vor, nach § 6 Vers.G. von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und nationalistische, sexistische, rassistische, homophobe, inter- und transfeindliche Personen sowie Verschwörungstheoretiker*innen und Querfrontler*innen aller Art und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
siehe auch:
Tierschutz als Deckmantel für
Neonaziideologien im Saarland
Zum vierten mal fand in der Mannheimer Innenstadt die MEAT IS MURDER Demo statt. Mit dieser Demonstration wurde darauf hinwiesen, wofür bei weitem die meisten Tiere in unserer Gesellschaft ausgebeutet und getötet werden – für den Fleischkonsum. Die Proteste in Mannheim fanden in einem klaren Tierrechtskontext statt, d.h. die Ausbeutung, Unterdrückung und Tötung von nichtmenschlichen Tieren in unsere Gesellschaft wurde als Ganzes kritisiert und zudem waren auch Menschenrechtsthemen im Fokus – es wurde also ein „Total Liberation“-Ansatz verfolgt.
kleine Impression zur heutigen Mahnwache, der zweiten! zu dieser Thematik
klarer Fall - und wie erwartet:
der Stiftungsbeirat - dieser "Schützer"institution
{ bestehend aus Vertretern - der im Landtag mom. ansässigen Parteien, der Kirchen, der Umwelt- verbände, Vertreten des Umweltministeriums, des Tierschutzbundes etc.}
pilgerte heute zur symbolischen Anerkennung des Ausbeutungssytem "Zoo" durch seine ostentative Hauptversammlung auf diesem Gelände. Initiiert u. a. durch Zoofreundin und Stiftungsratsvorsitzende Frau G.Kolb > SPD.
Vor der geschäftsmäßigen Versammlung gabs natürlich eine mehrstündige Werbebesichtigungtour durch den "Vorzeigeknast".
Zwei kurze "Unterhaltungen" mit Vertreterinnen waren vor Beginn außerhalb des Geländes möglich, wobei sich die Vertreterin der Kirche verstieg, uns ideologischen Terror zu unterstellen und uns erzählen wollte, dass sich die Kirche doch "ungeheuer" bewegt habe. Als Beispiel führte sie die Theologische Zoologie an - wobei sie noch nicht einmal den Namen von Hagencord kannte und den Sitz nach Dortmund verlegte. Ok - seis drum „smile“-Emoticon
Die Vertreterin, des Tierschutzbundes - benannte diesen einseitigen Vergnügungspark - als wunderschönen Ort des Tierschutzes.
Vorhaltungen, dass die Stiftung - die stark positionierte Geschäftsführung hauptsächlich - ihre Aufgaben dahin entwickeln sollten, Ausbeutung zumindestens ansatzweise durch ihre Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit einzuschränken - wurden erst gar nicht verstanden. - Wie auch.
Alle anderen marschierten vorbei. ---
Kleine Nebennicklichkeiten - der Zoodirektor räumt Equipment weg - das Ordnungamt schafft Ordnung
Anonym zugesandter Bericht aus Lebach:
18.05.15. Sagesa heute in Lebach. Der patriotische Nazi-Wanderverein hatte heute zum gemeinsamen Marschieren nach Lebach gerufen. Dem folgten um die 50 Verwirrte aller Coleur. Die saarländische NPD war genauso vertreten wie Dumpfhools, "besorgte Bürger" und (ehrlich) ein Druide (der grade vor kurzem enttäuscht aus Berlin zurückkam, da niemand mit ihm den Reichstag stürmen wollte (auch ehrlich)). Die altbekannten Gesichter also, die jeden Montag ihrer Wanderslust fröhnen.
Wir waren zu dritt am Start, um den patriotischen Saarländern (ergänzt durch Kumpane aus Rheinland-Pfalz) in die braune Suppe zu spucken. Abseits der großen "Bunt statt Braun" Veranstaltung trafen wir uns mit einigen weiteren Antifaschisten und schafften es auch über mehrere Umwege bis zur Sagesa-Kundgebung vorzudringen. Unterwegs schlossen sich noch ca 5 weitere Personen an, so dass wir mit 12 Mann 20 Meter vor den Nazis standen. Sofort war natürlich die Polizei da und versperrte uns den Weg. Wir zogen dann weiter und bemerkten dass eine weitere Gruppe mit ca. 30 weiteren Antifaschist/innen auf einer Brücke von der Polizei am Blockieren der Sagesa-Demoroute gehindert wurde. Solidarisch schlossen wir uns den Genossinnen und Genossen an. 10 Minuten später brach die ganze Gruppe dann Richtung Bahnhof auf, um die Nazis bei der Heimreise mit der Saarbahn zu stören. Diese tauchten dann auch 20 Minuten später auf, verhielten sich aggressiv und pöbelten herum. Sie wurden von uns mit "Alerta Antifascista" etc. Rufen begrüßt. Auch hier war die Polizei schnell vor Ort und drängte uns gewaltsam vom Bahnsteig, um die Nazis auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig vor uns zu beschützen, die dann feixend, filmend und stinkefingerzeigend die Saarbahn Richtung Saarbrücken bestiegen und sich endlich vom Acker machten. Danach gab es noch eine Spontandemo zur Lebacher Polizeiwache, da 4 Antifaschist/innen auf der Brücke festgenommen und auf die Wache gebracht wurden um dort ihre Personalien festzustellen. Dort blieben wir ca. 30 Minuten stehen (mit Bannern, Fahnen, Musik und lauten Rufen), bis die 4 dann wieder zu uns rausgelassen wurden.
Fazit: ALERTA ALERTA ANTIFASCISTA!!
Den gestrigen 1. Mai wollten Neonazis und Rassist_innen der NPD nutzen, einen Aufmarsch
durch die Wormser Innenstadt zu organsisieren.
Zitat, antifaschistischer Blog Rhein-Neckar: Schon viele Wochen vor
dem 1. Mai, als bekannt wurde das die NPD gemeinsam mit Christian Hehl, Markus Walter, Jaeschke und Co. in Worms wieder einmal ihre rassistische Hetze verbreiten wollen, stellten sich einige
Antifaschistischen Gruppen und Bündnisse dagegen und fingen an gegen den angemeldeten Naziaufmarsch zu mobilisieren.
Vor allem das Bündnis „Schöner leben -Nazis stoppen“ schaffte es viele
Menschen zu mobilisieren und somit ein breites Feld von Aktivist_innen nach Worms zu holen. Antifaschist_innen, Autonome und Bürger_innen sowie Parteiaktive beteiligten sich am Freitag an den
Blockaden und Infoständen die in der Stadt an relevanten Punkten stattfanden.
Die Aufrufe erreichten auch die saarländische
Tierrechtszene.
Klar hieß da, auf nach Worms um gemeinsam mit schätzungsweise 400 -
500 Antifaschist_innen den Naziaufmarsch zu verhindern. Bei
Ankunft am Bahnhof hielt sich das Polizeiaufgebot wie die Anzahl der Aktivist_innen noch in Grenzen. Rund 80 Aktivist_innen waren am Bahnhof versammelt. Kurz nach 11 Uhr gab eine Stimme per
Megaphon die EA Nummer bekannt, sowie ein paar nützliche Verhaltenstips.
Gleich drauf gings auch schon los. Joggend liefen die Aktivist_innen
los, durch die Renzstraße – Altmühlstraße – Pfortenring und blockierten den Kreisel der ein wichtiger Punkt in der geplanten Naziroute gewesen wäre.
Banner, antifaschistische Fahnen wurde ausgebreitet, Menschenketten
gebildet, Parolen wurden gerufen und der eine oder andere Antinazissong wurde gesungen und trotz des Regens war die Stimmung sogar richtig gut. Nach einer Weile kamen noch Aktivist_innen
dazu.
So waren es schätzungsweise bis zu 200 Antifaschist_innen die an
dieser Stelle einen geplanten Naziaufmarsch durch Worms verhinderten. Durch Telefonkontakte erfuhr man das zeitgleich weitere Aktivist_innen an anderen Stelle auf der geplanten Naziroute
Blockaden errichteten. Das Ziel die Neonazis zu blockieren war erreicht!
Nach gut 5 Stunden wurde die Blockade beendet, die Einsatzkräfte
machten den Weg frei und es ging in einer abschließenden lauten Spontandemo, nicht zufällig über einen Teil der vorgesehen Naziroute, zurück in Richtung Bahnhof. Diese antifaschistische Aktion
wat ein voller Erfolg hat den Rassisten und angereisten NPD'lern den Tag ordentlich vermiest.
kein volles Haus in SB zur "Los Veganeros - Aufführung"
von wenigen Begeisterten über "Na ja" bis zum vollständigen (unserer
Meinung nach durchaus berechtigten) Verriss
Diesmal mit 14 (!) Protestlern - danke an alle, die heute da waren!
Nach jahrelangem Versprechen ist P&C nun wieder klammheimlich (zunächst mit Kaninchenfell) in den Pelzhandel eingestiegen. Die Offensive gegen die Pelzindustrie (OGPI) ruft deutschlandweit zu Protesten auf, um dem Unternehmen zu zeigen, dass wir damit nicht einverstanden sind. Denn wenn P&C wieder voll ins Pelzgeschäft einsteigt, hat das eine verheerende Signalwirkung für viele weitere Unternehmen.
Den Pelzhandel bei Peek und Cloppenburg mit allen Mitteln beenden - Herrschaft auf allen Ebenen bekämpfen!
(letzte 2 Fotos sind von der gleichzeitig stattfindenden Demo "International Representation of Kurdish Women’s Movement")
Wir haben zwar heute nicht die Welt erreicht - aber sehr sehr viele Passanten in der Saarbrücker Einkaufsmeile.
5 Aktivisten zeigten P & C die gelbe Karte - viele Einzelgespräche - viel Zustimmung zu unserer Aktion - aber auch (sehr wenig) Pöbelei, Unverständnis und Aggression bei einigen Kunden.
Die Eingangstür von P & C war selbstredend von angemietetem Sicherheitspersonal bewacht, wir wurden keine Sekunde aus den Augen gelassen. Wir werden diese Aktion solange wiederholen, bis P & C wieder aus dem Pelzhandel aussteigt.
Es ist an der Zeit dem Konzern zu zeigen, dass Proteste nicht nur an ausgerufenen Aktionstagen der Ogpi stattfinden. Wir können jeden Tag, der uns passt, zum Aktionstag machen.
Den Pelzhandel bei Peek und Cloppenburg mit allen Mitteln beenden - Herrschaft auf allen Ebenen bekämpfen!
Saarländer erteilen Saargida eine deutliche
Abfuhr
kaum 100 zum Teil hochaggressive Teilnehmer folgten dem Naziaufruf. Einige Impressionen des 200 Leute starken und "lauten" Antifa-Blocks, der auch aus Trier Unterstützung erhielt vor der
Saargalerie
Unter den Saargida-Anhängern war auch eine größere Gruppe von Personen aus dem NPD-Umfeld (darunter Parteichef Peter Marx), Anhänger der „Saarländer gegen Salafisten“ und Hooligans. Von ihnen distanzierten sich die Saargida-Organisatoren bei der Kundgebung nicht.
Die diesjährige Demonstration hat einen Fokus auf das Total Liberation Konzept. Doch was heißt das?
"Die Wiesbaden Total Liberation Demo ist eindeutig ein linker Protest. Er richtet sich gegen Herrschaft und Ausbeutung. Befreiung hört aber nicht beim Menschen auf; Ausbeutung muss gänzlich bekämpft werden. Auch die der Schwächsten, nämlich die der nichtmenschlichen Tiere. Die Befreiung von Mensch und Tier kann nicht getrennt voneinander gesehen werden, denn Herrschafts- und Ausbeutungsformen funktionieren auf ähnliche Weise und beziehen sich in ihrer Rechtfertigung immer wieder wechselseitig aufeinander. Deswegen muss eine Befreiung allumfassend sein, ganz nach dem Motto "Erst wenn alle frei sind gibt es wirkliche Freiheit". So die Veranstalter.
Die neue Demo 'Total Liberation' begann dann bei erträglichen Temperaturen, trockenem Wetter und in einer allgemein entspannten Atmosphäre. Auffällig war die geringere Anzahl der teilnehmenden Tierrechtsorgas und Demonstranten, gegenüber den Vorjahren. Schätzungsweise 200 Demonstranten fanden sich im Laufe des Vormittags auf dem Platz am Hauptbahnhof ein. Wer selbst am eigenen Stand eingebunden war verbrachte die Zeit bis zum Demobeginn damit, die hungrigen Demonstranten mit Speisen und die Passanten mit Infos zu versorgen. Einige Demonstranten hatten eine Anreise von einigen hundert Kilometern hinter sich. Fürs leibliche Wohl war an einigen Ständen durch ein reichhaltiges veganes Essenangebot bestens gesorgt, wovon sich auch zufällige Passanten überzeugten und überrascht feststellten das z.b. ein veganer Kuchen so überhaupt nicht nach Soja schmeckt.
Am Platz gezeigte Videos über Schweinehaltung stoppten eben noch eilig hastende Passanten. Offen bleibt, ob diese Methode der Information jedoch nachhaltig wirkt.
Die Demo selbst startete mit etwas Verspätung und zog, begleitet von einigen Polizeieinheiten in Richtung Wiesbadener Innenstadt. Anfangs noch still, wurde der Demozug mit jedem Meter lauter um auf ausbeuterische Bedingungen weltweit hinzuweisen. Man hielt an Geschäften, Fastfoodketten, Restaurants an und informierte die Wiesbadener Innenstadt das man mit Ausbeutung, Kapitalismus und Unterdrückung nicht einverstanden ist.
Bisweilen kopfschüttelnd von Passanten und Samstagsshoppern bestaunt, bewegte sich die Demo zwar friedlich aber auch wütend durch die City zu besten Einkaufszeit. Andere wiederum hörten zu, lasen die Plakate und Banner. Aber vermutlich müssen noch einige 'Total Liberation' Demos veranstaltet werden bis die Botschaft in den Köpfen ankommt.
Die Demo wurde ursprünglich mit dem Fokus auf Pelz gestartet und wurde dann immer mehr
zu einer allgemeinen Tierrechtsdemo - schon seit Jahren gab es nicht nur Zwischenstopps vor pelzverkaufenden Geschäften, sondern auch vor McDonalds und Nordsee und im letzten Jahr gab es auch
Zwischenstopps bei Deutsche Bank und Tchibo, um auf deren Unterstützung von Menschenausbeutung und Umweltzerstörung hinzuweisen.
Tierrechte beinhalten natürlich auch Menschrechte, allein schon von
der Definition her, weil Menschen auch Tiere sind. Dazu gibt es auch einen Text auf der Webseite der Demo: http://wtld.tierrechtsdemo.de/
Der Total Liberation Fokus soll genau die Zusammenhänge zwischen
Tierrechte, Menschenrechte und Umweltschutz zum Ausdruck bringen.
Menschen, die sich gegen Menschenrechte stellen, sind keine
Tierrechtler_innen und waren bei dieser Demo nicht willkommen.
„Saargida“ hatte den geplanten „Abendspaziergang“ durch die Landeshauptstadt kurzfristig abgesagt, es gab nur eine Kundgebung vor der Europagalerie.
Eine so große Demo hat das Saarland wohl schon lange nicht mehr gesehen. Geschätzte 9000 Menschen gingen an diesem Montagabend gegen Rassismus, Vorurteile, Pegida und für Weltoffenheit auf die Strasse.
Bunt statt Braun, war das Motto der offiziellen Demo #nosaargida. Gleichzeit riefen die Antifa Saarbrücken zu einem offenen Treffen auf, das da hieß:
'SAARGIDA BLOCKIEREN - Keinen Kompromiss mit der Barbarei'
Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt fanden sich demnach auch zahlreiche antifaschistische Aktivisten am Treffpunkt 'Karstadt' ein. Gemeinsam bewegte man sich sehr entschlossen durch die Bahnhofstrasse in Richtung Europagalerie um dort die Demo der Saargida zu stoppen.
Zeitweilig wurde sehr schnell agiert, galt es etwaige Sperren zu umgehen. Aber gut 100 oder mehr AntifaschistInnen konnten zur Ecke Reichsstrasse/ St. Johannerstrasse in Hör und Sichtweite zur der 'stehenden' Saargidademo gelangen.
Laut Presse hieß es nämlich, dass Saargida Veranstalter Danny W. aus Angst vor der angekündigten Blockadeabsicht der Antifa, beschloss die Demo durch Saarbrücken abzusagen. Sehr schön!
So verblieben die rund 100 AntifaschistInnen für die nächsten Stunden an Ort und Stelle und störten die Kundgebung der Rassisten mit Pfeifen, Tröten und Stimmkraft. Sie skandierten Parolen wie 'Alerta, Alerta, Antifascista', 'Siamo tutto antifascisti' oder 'Say it loud, say it clear, refugees are welcome here' .
Die komplette Störaktion verlief friedlich, die Stimmung war bisweilen locker und wirkte ausnahmslos gelungen.
Die der Antifa gegenüber stehenden Polizisten wirkten mitunter tiefenentspannt. Es kam in diesem Bereich der Störaktion zu keiner Zeit zu Ausschreitungen.
Nachdem die augenscheinlich erfolglose Saargida sich aufgelöst hatte, verließen auch die Antifaschisten ihren Platz. Geschlossen ging man zurück zur Stadtmitte, skandierte weiter zum Teil Antinazisprüche oder unterhielt sich mit Mitstreitern. Leute die in ihren Feierabend gingen und zufällig in der Nähe waren, schlossen sich spontan der immer noch sehr großen Gruppe an, einige applaudierten oder zeigten mittels Daumen das sie solidarisch sind. Es war alles in allem eine ziemlich gelungene antifaschistische Aktion.
Die Antifa hatte sich aus dem Bündnis „bunt statt braun“ ausgeklinkt und ihrerseits zum Protest gegen „Saargida“ aufgerufen.
Mit Unterstützung von 'Bündnis für
Tierrechte' "verabschiedeten" wir heute den sgn. Weihnachtszirkus, der neben Elefanten, Papageien und Pferden viele andere nichtmenschliche Tiere aus Profitgründen für seine amoralischen 'Shows'
benutzte. Wir bedanken uns bei allen, die sich heute gegen die Ausbeutung von "Zirkustieren" und gegen Tierausbeutung generell
einsetzten.