4. Frage:
Sind Sie bereit, das Thema Katzenkastration im Rahmen der Polizeiverordnungen verbindlich zu regeln?
Antworten:
Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Da Bündnis 90/Die Grünen keine absolute Mehrheit haben wird, allenfalls im Rahmen einer Koalition an einer Regierung beteiligt sein könnte, sind wir auf die Unterstützung des für das Polizeigesetz zuständigen Ministeriums angewiesen. Natürlich werden wir eine solche Umsetzung, wie im letzten Jahr der Regierungsverantwortung geschehen, anstreben. Darüber hinaus werden wir aber versuchen eine bundesrechtliche Regelung herbeizuführen.
PIRATENPARTEI
Da durch nicht kastrierte Freigänger großes Leid entsteht und Tierheime zunehmend überfüllt sind und leidende Tiere auch nicht mehr aufnehmen können, ist es sinnvoll hier eine gesetzliche Regelung zu schaffen, die sich am "Paderborner Modell" anlehnt.
Antwort Die LINKE-Fraktion
Bezüglich der Kastration von Freigängerkatzen halten wir grundsätzlich das „Paderborner Model“ für sinnvoll. Allerdings sehen wir die Gefahr, dass Tierhalter mit eingeschränkten finanziellen Mitteln eher ihre Katzen aussetzen als die notwendigen Kosten zu tragen. Deshalb denken wir, dass hier eine sozial verträgliche Lösung gefunden werden muss, etwa durch eine entsprechende finanzielle Unterstützung durch das Land.
SPD
Tierschutzverbände fordern seit langem eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Katzen. Initiativen auf Bundesebene sind bisher gescheitert. Eine saarländische Polizeiverordnung wäre ein sinnvoller Baustein, die unkontrollierte Fortpflanzung von Freigängerkatzen und wild lebenden Katzenpopulationen und damit Tierleid einzudämmen. Verwilderte Katzen leben häufig unter tierschutzwidrigen Bedingungen: unterernährt, oftmals krank, verletzt. Ehrenamtliche TierschützerInnen leisten gute Arbeit unter Einsatz erheblicher finanzieller Mittel: Sie richten Futterstellen ein; wild lebende Katzen werden eingefangen, kastriert und in ihrer gewohnten Umgebung wieder ausgesetzt.
Eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht nach Paderborner Modell allein wird kein Allheilmittel sein, sie wird nicht alle Probleme lösen, da sie nur Halterinnen und Halter in die Pflicht nehmen kann und somit das Problem wild lebender Katzenpopulationen nicht löst. Neben einer Polizeiverordnung ist die Aufklärung der Tierhalterinnen und Tierhalter ebenso wichtig wie die ideelle und finanzielle Unterstützung durch die Kommunen. Hier gilt es, gemeinsam mit dem saarländischen Städte- und Gemeindetag eine tierschutzkonforme Lösung zu finden.
FREIE WÄHLER
Dies halten wir für zwingend erforderlich.
CDU
Die Katzenkastration sollte nur in enger Abstimmung mit den Tierschutzvereinen und den im Saarland ansässigen Tierheimen unterstützt werden. Ob eine Polizeiverordnung zielführend ist, bedarf einer Erörterung mit allen Vereinigungen im Bereich des Tierschutzes und der Tierhalter. Einer rechtlichen Regelung werden wir uns grundsätzlich nicht verweigern.
FDP
Die ungebremste Vermehrung von Katzen stellt viele Tierheime vor große Herausforderungen, da diese die Kosten für die Unterbringung nicht stemmen können. Die Kastration von Katzen ist eine Möglichkeit die Vervielfältigung von vor allem streunenden Katzen zu minimieren.