Um herauszufinden ob ein Produkt tatsächlich vegan ist, reicht es in der Regel nicht, sich auf die aufgedruckte Deklaration auf der Verpackung zu verlassen, da viele Zutaten, Produktionshilfsstoffe, Bestandteile zusammengesetzter Zutaten etc. nicht deklariert werden müssen. Die Kriterien, nach denen eine Firma einstuft, was vegan ist oder nicht, können ganz unterschiedlich sein. Es reicht nicht, wenn die (meist vorgefertigte Standard-)Antwort auf eine Produktanfrage lautet "Unser Produkt xy ist vegan." oder "Laut unserer Rezeptur sind keine Rohstoffe tierischen Ursprungs enthalten."
Zitat Foodwatch: "Eine Gesetzeslücke schränkt die Wahlfreiheit erheblich ein. Ohne dass
sie es merken, werden den Konsumenten Gelatine oder Milchzucker untergejubelt – deklariert werden müssen die tierischen Zusätze nicht."
Desweiteren ist es ein Unterschied, ob ein Produkt (unbeabsichtigt)
durch Kreuzkontamination Spuren von Milch, Eiern u. a. enthält oder ob für ein Produkt (beabsichtigt) durch den Herstellungsprozess (Tierfette als
Schmierstoffe), durch die Verpackung (z. B. kaseinhaltiger Etikettenkleber) und/oder durch die Rezeptur bestimmte Aromen, 'natürliche Speisefettsäuren' oder bestimmte Trägerstoffe (z. B.
Gelatine) etc. Tierprodukte zum Einsatz kommen, die nicht mehr oder nur noch in geringen Mengen im Endprodukt enthalten sind, die der Konsument durch den Kauf des Produktes aber
mitfinanziert.
Viele Firmen haben bereits erkannt, dass es Menschen gibt, die ein Produkt komplett ohne Tierausbeutung gegenüber einem Produkt mit Tierausbeutung bevorzugen würden und der Markt hat dementsprechend reagiert. Deshalb ist es heutzutage zum Glück keine Utopie mehr, dass z. B. Weinhersteller explizit darauf hinweisen, keinerlei unvegane Stoffe zu verwenden, auch keinen kaseinhaltigen Kleber fürs Etikett. Produktanfragen, die auch diese (für manche nebensächlichen) Details erfragen, fördern die Umstellung des Marktes. Deshalb ist es positiv, wenn möglichst viele Menschen möglichst viele ausführliche Produktanfragen stellen.
Folgender Ausriss aus einem Beispieltext der Tierrechtsorganisation Maqi für eine
erste Produktanfrage bei dem jeweiligen Hersteller hat sich bewährt:
Oft stellen sich aufgrund unzureichender Antwort des Herstellers auf die erste Produktanfrage weitere Fragen, für die es hier ebenfalls ein gut aufgebautes Einzelheiten-Produktanfragebeispiel gibt.
So einfach geht's per Mail:
Datei öffnen
Text in Mail kopieren
genaue Produktbezeichnung(en) eintragen
Hersteller- oder Händleradresse raussuchen und abschicken
Das Wesentlichste zum Rauskopieren:
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Bitte teilen Sie mir mit
Sollten Sie weitere potentiell vegane Produkte herstellen, würde ich entsprechende Informationen darüber natürlich ebenfalls begrüßen.
Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.
Im Voraus vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Mit freundlichen Grüßen
Produktanfragen sollten grundsätzlich an die 'höchste Stelle' - also an den Hersteller selbst - und nur in Ausnahmefällen (z. B. wenn der Hersteller unbekannt ist weil es sich um ein NoName-Produkt handelt) an die Händler (z. B. Supermärkte) gerichtet werden.
Je nachdem, wo das NoName-Produkt*** gekauft wurde, können die Anfragen z. B. an folgende Stellen gerichtet werden:
etc.
Bei Markenprodukten bitte direkt den jeweiligen Hersteller anschreiben (Kontaktformular oder Mailadresse findet man im
Internet).