zur HV am 29. März in Blieskastel; er schließt an den veröffentlichten Bericht von 2014/15 an.
Nach den Hauptversammlungen zur Namensänderung sowie der Änderung in der Satzung zur weiteren Absicherung unseres Lebenshofes aufgrund von Anträgen aus dem Weideteam, wird diese Hauptversammlung Vorstandsneuwahlen durchführen sowie auf dringendem Anraten des Finanzamtes den § 10 der Satzung zum Bereich „Auflösung“ abändern. Der Textvorschlag des Finanzamtes wurde in der Einladung zur HV am 29. März in Blieskastel komplett übernommen.
Hervorzuheben ist, dass die Gesamtarbeit des Vereines 4 sehr kleine Teams, in öfters gleicher/ähnlicher Besetzung - nicht immer unbedingt immer Mitglieder des Vereines - seit Jahren verlässlich stemmen:
das Weide-, das Aktiven-, das Brunch- und das Obdachlosenhundeteam – einen herzlichen Dank an sie.
Öffentlichkeitsarbeit
Nach wie vor sind wir jederzeit rund um die Uhr telefonisch, per Mail, auch per Facebook erreichbar, um beratend Hilfe in zahlreichen sog. Tierschutznotfällen und ebenso auch Beratung in kritischen amtlichen Vorgehensweisen leisten zu können.; kurz erwähnt seien hier aktuell auch besonders schwere kriminelle „Pferde-Schweinehaltungen“, die wir überprüfen und gegebenenfalls zur Anzeige brachten / bringen oder/und öffentlich die Arbeit der zuständigen Behörde „begleiten - Aktionen vor dem Zoo NK - etc.
Der Comic : „Paula – die kleine Großstadttaube“ wurde auf vielfachen Wunsch neu aufgelegt – der Comic selbst dient bundesweit auch bei Festen – Kindern zum Ausmalen.
Möglicherweise werden wir in Kürze als erste saarländische Organisation in einem besonders „interessanten“ Fall das Tierschutzverbandsklarecht „bemühen“ müssen. Wir verweisen für diesen Fall auf kommende Rundmails, Facebookveröffentlichungen und die Presse.
Durch krankheitsbedingte Ausfälle und durch die Sorge um den *Lebenshof und der damit verbundene erhebliche Aufwand zur Sicherung des Erhalts des Hofes, traten andere Aktivitäten leider etwas in den Hintergrund.
*[Saarbrücken plante im Almet – auch vor unserem Lebenshof ein Gewerbegebiet, dass uns sämtliche Zufahrten genommen hätte ]
Dennoch beteiligten wir uns u. a. im Juli 2016 am veganen Sommerfest „Vegan im Quadrat“ in Mannheim. Ebenso an der alljährlich stattfindenden Antifleischaktion „Meat is murder“ im Juni 2016.
Von 2014/ 15 an und auch die Jahre 2016/ 17 hatten wir ja Superthemenbrunchs mit hohem Öffentlichkeitswert - thematisch immer aktuell – um nur einige zu nennen - wie z.B.:
· Undercover-Recherche
· Wo sind die Insekten? :
Aus dieser Veranstaltung resultierte eine bundesweit beachtete PDF-Broschüre zum Download.
· Tiere in Circussen - aufgehängt an der Veranstaltung „Apassionata“ mit gleichzeitiger Mahnwache
· „Geschlechterbedingte Ungleichheit und der Versuch, fair miteinander umzugehen“
· Referat: Refugees welcome – kein Mensch ist illegal
· Referat: Unternehmensethik – sowie ethisches - Verhalten veganer Konsumenten
Der Vegan-Brunch im Ausländercafé an der Uni Saarbrücken – unsere Stammveranstaltungsörtlichkeit am 24. September 2017 - war vorerst leider der letzte dort, da den Pächtern unerwartet gekündigt wurde.
Wir suchen immer noch intensiv nach einem räumlich und vor allen Dingen finanziell tragbarem, neuen Veranstaltungsraum.
Festzustellen ist leider ein Mitgliederrückgang der überwiegend auf Tod und Wegzug zurückzuführen ist, ein Konzept für die Gewinnung neuer „Aktive“ und Mitglieder/innen – ist in Arbeit.
Rücklagen für den Gebrauchtkauf eines Vereinsfahrzeuges und für den Erhalt des kleinen Lebenshofes [Stallungen Zäune med. Versorgung etc.] sind/wurden getätigt, aufwendige öffentlichkeitswirksame Mahnwachen gegen in Kürze auftretende Zirkusse sind u. a. angedacht.
Aktuell suchen wir noch eine Ersatzweide zur kurzfristigen Notunterbringung von Eseln und Pferden.
Bericht aus dem Lebenshofteam
Das Jahr 2016 war vor allen Dingen geprägt von der Sorge um den Erhalt unseres Lebenshofes, der durch Planungen der Stadt Saarbrücken über Monate hinweg wesentlich gefährdet war. Die Planungen versprachen in unmittelbarer Nähe zum Lebenshofareal ein Gewerbegebiet mit LKW-Parkplätzen und Autobahnanbindung auf der Käsbösch Wiese. Gebündelte Anstrengungen der Anlieger und eine „Open Petition“ mit knapp 12.000 Unterschriften konnten schließlich die Stadtverwaltung und die Politik im Herbst von den Plänen abbringen. Baulich wurden neben immerwährenden Reparatur- und Sanierungsarbeiten folgendes geleistet:
Der Schweinestall von Rudi und Erna sowie die Schweinekiste und der „Carport“ von Ferdi erhielten einen palisanderfarbenen Neuansstrich.
Für die Schafe wurde ein kostenneutrales Fanggatter (ca. 20 qm) für die Schur und den Klauenschnitt gebaut. Das Fanggatter ermöglicht sowohl für die Schafe als auch für die Weidehelfer ein stressfreies Einstellen und hat sich bereits bestens bewährt.
Der weiße Wohnwagen wurde mit einem Gartenzaun aus Holz umfriedet. Der Hochturm der Reko-Voliere wurde neu überdacht. Ferdis Kontakt-Gehege wurde in Angriff genommen und wurde in 2017 fertiggestellt.
Unsere Lebenshoftiere wurden wie jedes Jahr neben den regelmäßigen Impfungen auch medizinisch versorgt: Bork Rudi hatte Hautbeschwerden und wurde ganzjährig mit einer speziellen Salbe und einer Tinktur behandelt. Schaf Hope war parasitär belastet und bekam ein hochwirksames Mittel. Schaf Lotte hatte eine kostspielige Weide-OP. Ihr wurde krankes Gewebe am Halsrand entfernt.
Die Volierentauben wurden mehrmals gegen bakterielle Erreger geimpft. Sowohl auf dem Weideland als auch in der Taubenvoliere wurden mehrfach Kotproben genommen und eingesandt um gezielt gegen parasitäre Krankheiten vorzugehen.
Bericht zu Hunden Heimatloser
Seit nunmehr rund 17 Jahren besteht unser Projekt „medizinische Versorgung von Hunden Obdachloser“, zur Gründungszeit, das einzige in der Art und grundlegendes Beispiel für weiter nachfolgende auch pressebegleitete gleiche und ähnliche Projekte in Deutschland. Es hilft bedürftigen Menschen, ihren Vierbeinern im Krankheitsfall die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen.
Die Sozialpädagogin Christel Kohls ist für die Betroffenen Ansprechpartner. Diese wenden sich an sie, wenn ihre vierbeinigen Begleiter krank werden und sie mit ihrem kleinen Budget nicht oder nicht mehr für die Behandlungskosten aufkommen können.
Christel Kohls berichtet, dass viele Hundehalter zunächst versuchen, aus eigenen Mitteln die Tierarztkosten zu zahlen. Wenn jedoch die Behandlung langwierig ist oder weitere Maßnahmen wie z. B. eine Operation anstehen, können die Kosten nicht mehr selbst getragen werden. Dann suchen die Obdachlosen Hilfe über das Projekt. In diesen Fällen erhalten die „Hundehalter“ einen sogenannten Berechtigungsschein, auf dem die persönlichen Daten und die des Hundes eingetragen werden. Mit diesem Schein sprechen sie beim Tierarzt vor. Für den Tierarzt bedeutet der Berechtigungsschein, dass die Kosten für die Behandlung dieses Tieres übernommen werden. Nach abgeschlossener Behandlung leitet der Tierarzt den Schein zusammen mit der Rechnung an die Projektleiterin weiter und unsere Organisation begleicht im Anschluss den Rechnungsbetrag. Die Nachfrage nach den Berechtigungsscheinen ist im letzten Jahr gegenüber den Vorjahren angestiegen. Das liegt nicht etwa darin, dass es unter den wohnungslosen Menschen mehr Hundehalter gibt – nach Einschätzung von Christel Kohls ist diese Zahl sogar rückläufig – sondern ist eher darin begründet, dass im Verhältnis zum vorhandenen Einkommen die Tierarztkosten stark angestiegen sind, sodass viele Hundehalter wiederholt die finanzielle Unterstützung durch das Projekt benötigen. Vor allem trifft dies auf die Halter von chronisch kranken Hunden zu. So nahm beispielsweise im letzten Jahr völlig verzweifelt der Halter eines Boxerrüden Kontakt zu Christel Kohls auf, weil sein Hund an einer Allergie und einer chronischen Herzerkrankung litt und über einen langen Zeitraum mit zum Teil recht teuren Medikamenten versorgt werden musste. Dazu kamen Laborkosten, weil regelmäßig die Blutwerte kontrolliert werden mussten. Aber auch manche komplizierte Einzelbehandlungen und Notoperationen waren im letzten Jahr erforderlich. Beispielsweise musste einem Rüden ein Tumor am Auge entfernt werden, in einem anderen Fall ein Milztumor. Diese beiden Behandlungen belasteten das Projekt mit 670 und 850 Euro. Durch erforderliche Diagnostik wie Röntgen und Ultraschall kommt auch bei harmloseren Erkrankungen schnell ein größerer Betrag zustande. Im Jahr 2016 konnte in 35 Fällen geholfen werden, insgesamt wurden dafür 7.135 Euro gezahlt. Das ist für ein Projekt, das sich überwiegend über private Spenden finanziert, eine sehr hohe Summe. Leider gibt es neben den vielen glücklichen Fällen, in denen den Hunden dank der finanziellen Unterstützung geholfen werden konnte, auch tragische und traurige Schicksale. So kam kürzlich für einen erst ein Jahr alten kleinen Hund jede Hilfe zu spät. Für den Hundehalter war das Ausmaß der Erkrankung seines Tieres nicht ersichtlich, weshalb er sich erst an Christel Kohls wandte, als es dem Kleinen schlechter ging. Wie die Tierklinik später feststellte, litt der Patient an einem akuten Nierenversagen. Trotz aller tierärztlichen Bemühungen konnte er nicht mehr gerettet werden und musste schließlich „erlöst“ werden. Für den Hundehalter war dies natürlich ein großer Schock, zumal er ja die Schwere der Erkrankung nicht annähernd ahnte. Dieser Fall ist ein Beispiel dafür, dass Armut dazu führen kann, tierärztliche Hilfe erst in Anspruch zu nehmen, wenn deutliche Zeichen einer Erkrankung vorliegen. Fehlt das Geld, wird man nicht gleich zum Tierarzt gehen, wenn der Hund nicht so fit ist wie sonst. Dass dieses scheinbare Unwohlsein des Tieres unter Umständen auch Ausdruck einer ernsthaften Erkrankung sein kann, wird dabei erst zu spät erkannt. Den Hunden soll daher möglichst im frühen Stadium einer Erkrankung geholfen werden und Christel Kohls ermuntert daher auch die Tierhalter, sich nicht zu scheuen, ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sicherlich bei 17 Jahren Bestehen dieses Projektes und unzähligen erlebten und dokumentierten Erfolgsfällen, ein trauriger Ausgang, aber auch hier konnte das Projekt in diesem Falle, mit professioneller Sterbehilfe beiseite stehen.
Wir hoffen, dass dieses wichtige Projekt durch unsere permanent Öffentlichkeitsarbeit noch mehr Bekanntheit erlangt sodass wir auch in Zukunft mit dazu beitragen können, möglichst vielen Tieren ein angenehmes Leben ohne Schmerzen und Krankheiten zu ermöglichen.