18.01.12 - Saarbrücker Zeitung:
Ohne Abschuss haben die Kanadagänse am Bostalsee die Jagdsaison überstanden. Der Landkreis St. Wendel setzt nach der Intervention von Tierschützern und Umweltministerium weiter auf Vertreibungsmaßnahmen und verzichtete auf den Abschuss.
St. Wendel/Saarbrücken. Die Jagdsaison für die Kanadagänse am Bostalsee ist ohne einen einzigen Schuss zu Ende gegangen. Wie der Landkreis St. Wendel
bestätigte, wurde auch bis zum Ende der Jagdzeit am 15. Januar kein Auftrag zum Abschuss der Vögel erteilt. „Es ist bisher nichts passiert. Nun ist die Schonzeit wieder in Kraft“, sagte eine
Sprecherin des Kreises. Kanadagänse sind ursprünglich in Nordamerika beheimatet und in Europa eine zugereiste Art.
Die Gänse am Bostalsee hatten im vergangenen Sommer für Ärger im Strandbad gesorgt, wo sie mit ihrem Kot die Liegewiese verunreinigten. Zudem war ihre Zahl
nach Angaben eines Vogelkundlers bis zum Sommer auf 80 bis 100 Tiere angewachsen. Deshalb hatte der Kreistag St. Wendel beschlossen, zehn Tiere fangen und anschließend töten zu lassen. Nach
Protesten von Tierschützern und einer Intervention des Umweltministeriums hatte der Kreis zunächst das Verfahren hin zu einem gezielten Abschuss von zehn Tieren durch einen Jäger
geändert.
Gleichzeitig sicherte der Kreis zu, erst weitere Vertreibungsmaßnahmen zu ergreifen. So wurde in der Nähe eine Ausgleichsfläche geschaffen für die Gänse, die
niedriges Gras bevorzugen. Für den kommenden Sommer wird erwogen, das Strandbad mit einem winzigen Zaun vom Wasser abzutrennen, denn die Tiere laufen stets vom Wasser aus auf das Gras. „Wir
werden sehen, wie sich die Gänse im Laufe des Jahres verhalten, also ob sie auf ihrer Fläche bleiben, ins Strandbad zurückkehren oder sich vielleicht sogar einen ganz anderen Platz suchen“, sagte
die Sprecherin.
Die Tierschutzverbände im Saarland bewerten das Überleben aller Gänse als Erfolg. Ohne ihren Protest wäre der Vogelbestand jetzt wohl dezimiert, meint Rolf
Borkenhagen, Vorsitzender des Vereins Menschen für Tierrechte Saar. Er setzt darauf, dass der Kreis weiterhin zuerst auf Vertreibungsmaßnahmen zurückgreift. „Allerdings kann es sein, dass sich
die Lage durch die politischen Entwicklungen noch einmal verändert“, sagt Borkenhagen. Das noch grüne Umweltministerium begrüßte das Vorgehen des Kreises. „Dieses Beispiel zeigt, dass man nicht
alle Probleme in der Tierwelt mit Pulver und Blei lösen kann“, sagte Staatssekretär Klaus Borger. uo
19.12.11 - Saarbrücker Zeitung:
Der Abschuss der Kanadagänse am Bostalsee ist derzeit kein Thema mehr. „Die Gänse stellen im Moment kein Problem dar“, sagte eine Sprecherin des Landkreises St. Wendel.
St. Wendel. Ein Abschuss von Kanadagänsen am Bostalsee bis zum Ende der Jagdzeit am 15. Januar scheint unwahrscheinlich. „Die Gänse stellen im Moment kein Problem dar“, sagte eine Sprecherin des Landkreises St. Wendel. Der Kreis setze im Moment ganz auf eine Ausgleichsfläche in der Nähe der Bosener Mühle, die von den Vögeln sehr gut angenommen und vom Kreis gepflegt werde. Dadurch gebe es keine Belästigungen durch Exkremente der Tiere mehr im Bereich des Strandbades.
Im Spätsommer hatten die Gänse dort deswegen für Ärger gesorgt. Dies und die steigende Zahl der Vögel hatten den Kreis St. Wendel dazu veranlasst, einen Wildbiologen mit einem Gutachten über die Kanadagänse zu beauftragen. Dieser hatte einen Abschuss von zehn Kanadagänsen empfohlen, der auch im Kreistag beschlossen worden war. Nach Protesten von Tierschützern und einem Gespräch mit dem Umweltministerium hatte der Kreis zurückgerudert. Zuerst sollten weitere Vertreibungsmaßnahmen ergriffen werden, bevor ein Abschuss infrage komme. Dieser könne auch nur von einem vom Kreis beauftragten Berufsjäger vorgenommen werden. „Doch das ist im Moment gar kein Thema mehr“, versicherte die Sprecherin. uo
Beitrag vom: 19.12.2011, 05:34
http://www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/lokalnews/Bostalsee-Kanadagaense;art27857,4099494
08.11.11 Kanadagänse - Bericht in der Saarbrücker Zeitung
Tierschützer: Kanadagänse vom Bostalsee sollen leben!
Auch wenn der Kreis St. Wendel und das Umweltministerium die Kanadagänse am Bostalsee zunächst vom Strandbad vertreiben wollen, steht der Abschuss von zehn Vögeln weiter zur Debatte. Tierschützer kämpfen dagegen.
weiter geht's hier:
05.11.11 Kanadagänse - Bericht in der Saarbrücker Zeitung
Wir werten diesen sehr kurzfristigen Entscheid - da Freitagmittag noch definitiv der Todesauftrag galt - als "vorerst-Erfolg" aller , die gegen den ursprünglichen Entscheid protestierten - danke an alle!
Wir befürchten, dass dieser Entscheid eher populistischer Natur ist, da Landrat Recktenwald bei potentiellen Wählern im St. Wendeler Gebiet zunehmend unter starker Kritik stand und der Abschuss irgendwann unter der Prämisse :" wir haben alles geprüft und alles versucht" - dennoch still und heimlich stattfindet.
Wir werden sehr misstrauisch den weiteren Verlauf in St. Wendel beobachten und auch weiterhin verstärkt versuchen, ähnliche - mit Sicherheit in Zukunft auftauchende - tierschutzwidrige "Lösungsansätze" im Vorfeld zu verhindern.
24.10.11 Kanadagänse - Abschussbestätigung eingetroffen!
wir bitten dringlich weiter um Proteste an den Landrat Recktenwald
wer Recktenwald etwas näher verstehen will klickt unter anderem auch auf:
http://www.saarjaeger.de/download/saarjaeger_fruehjahr08.pdf
19.10.11 Kanadagänse:
mit heutigem Datum trafen zwei Schreiben ein, die wir zu Ihrer / eurer Kenntnis veröffentlichen:
zum einen
ein Schreiben der Obersten Tierschutzbehörde das an das Ergebnis des Runden Tisches vom 10. 10. anschließt:
zum anderen
ein Schreiben des Kreisordnungsamtes St. Wendel, das weder auf die Kontaktaufnahme des Umweltministeriums, noch annähernd auf unser und viele Schreiben engagierter Tierschützer eingeht.
Es ist vom Inhalt dieses Schreibens - mit der Unterschrift eines Verwaltungsdirektors Hinsberger - sehr stark zu vermuten, dass Gänse innerhalb kürzester Zeit erschossen - oder in Fallen gefangen und "getötet" werden - obwohl wir und andere Organisationen insgesamt 4 andere Gutachter benannt haben - die keinerlei Tötung präferieren.
die Ansprechpartner sowie deren Adressen für St. Wendel sind in dem Schreiben gut zu erkennen.
Wir werden umgehend -- wir hoffen mit vielen anderen, weiter nachhaken und dezidierte Antworten verlangen ..
insbesondere aber - die Zusage des zuständigen Landrates > des "nicht Tötens":
UNSERE ANTWORT DARAUF:
Vollzug des Jagdgesetzes -
Ihre Antwort vom 18. 10. 2011
Saarbrücken den 19. 10. 2011
Sehr geehrter Herr Recktenwald
sehr geehrter Herr Hinsberger
bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 18. 10. 2011 mussten wir feststellen, dass Ihrerseits in keinster Weise auf unseren Appell sowie auf Vorschläge zu anderen Gutachtern eingegangen wurde.
Sicherlich sind mir - "jagdbare Arten - sowie sog. Jagdzeiten" durchaus bekannt - die Formulierung hinsichtlich der Nichterteilung einer Ausnahmereglung bezog sich auf die Annahme, dass es sich um ein sog. "befriedetes Gebiet/befriedeten Bezirk" handelt/e.
Bitte Sie mir/uns konkret und zeitnah mitzuteilen, ob Tötungen vorgesehn sind oder nicht. Der Inhalt Ihrer Antwort läßt zwar darauf schließen - aber nicht mit letzter Sicherheit herauslesen.
Wir werden Ihre Antwort - wie auch diese, auf die ich mich beziehe - auf unserer HP veröffentlichen sowie in verschiedensten Mailinglisten anderen Tierschutzorganisationen und Presseorganen zukommen lassen
Bitte um Mithilfe beim Protest gegen Tötungen
von Kanadagänsen im Saarland
Wie in vielen Regionen Deutschlands sollen auch im Saarland Kanadagänse aus kommerziellen pseudoästhetischen Gründen getötet werden da sie ein Strandbad "verunreinigen".
Trotz teilweiser "erfolgreicher Umsiedlung" will man 10 Gänse unsinnigerweise fangen und töten obwohl bekannt ist, dass diese Art von versuchten "Regulierungsmaßnahmen" keinen Einfluss auf die Gesamtpopulation hat, es nie einen sog. vernünftigen Grund des Tötens gibt und vor allen Dingen kein relevanter Schaden zu beklagen ist ... die Ermordung von Tieren ethisch abzulehnen ist.
Wir bitten um zahlreiche Unterstützung unserer Mail-Aktion
Datei zum Runterladen und individuellen Adressieren an folgende Mail-Adressen:
Chef der obersten Jagdbehörde:
Oberste Jagdbehörde:
Frau Stalter:
Herr Scheerer:
Herr Speicher:
Landrat Udo Recktenwald St. Wendel:
Neuigkeiten vom 10.10.2011 zum Thema Abschuss / Fangen und Töten von Kanadagänsen am Bostalsee:
Beim heutigen runden "Tierschutztisch" im Umweltministerium des Saarlandes war das
Thema Tagesordnungspunkt.
Seitens des Umweltministeriums - in der Eigenschaft als oberste Tierschutzbehörde wird ein zeitnahes Gespräch mit Landrat Recktenwald stattfinden! Zielsetzung des Ministeriums in Person durch Staatssekretär Klaus Borger wird sein, eine Lösung zu finden die ohne Tötungen von Gänsen stattfindet. Innerhalb dieser Sitzung wurden noch zwei fachlich hochqualifizierte Gutachter vorgeschlagen.
Sicherlich ist dieses Gespräch überwiegend ein Erfolg aller, die durch Mails und Briefe unserem Aufruf zur Unterstützung gefolgt sind. Danke dafür vom MFT-TVG-Team.
Das endgültige Ergebnis dieses Gesprächs wird nach Kenntnis auf unserer HP veröffentlicht.
Protestschreiben zum Versenden:
Sehr geehrter Herr.........
wir protestieren hiermit aufs Schärfste gegen die geplante Tötung von Kanadagänsen am Bostalsee/St.Wendel-Saar.
Wie aus verschiedenen Presseartikeln in verschiedenen regionalen und überregionalen Zeitungen vom 26.09.2011 zu entnehmen ist, hat der Kreistag Stadt St.Wendel/Saar auf Anraten des Jägers Dr. Daniel Hoffmann beschlossen, zehn Kanadagänse zu fangen und zu töten.
Und dies obwohl lt. Aussage von Herrn Hoffmann die Gänse erfolgreich umgesiedelt wurden.
Für die Tötung der Kanadagänse besteht somit kein vernünftiger Grund. Die Kanadagänse haben bisher keinen erheblichen Schaden angerichtet.
Wie eine Reihe wissenschaftlicher Studien eindeutig belegt, hat die Jagd auf Kanadagänse – wie übrigens bei anderen Tierarten auch - keinen regulierenden Einfluss auf die Population.
Das Gegenteil ist der Fall.
Aus Gebieten mit Kanadagansvorkommen ist mit Erfolg belegt, dass es genügend nicht letale Möglickeiten gibt, die Gänse von menschlich genutzten Flächen fernzuhalten und ihre Gruppenstärken zu kontrollieren.
Wir fordern Sie hiermit auf, keine Ausnahmegenehmigung für die Tötung der Gänse zu erteilen. Stattdessen sollte ein zweites unabhängiges Gutachten z.B. durch Vogelexperten des Naturschutzbundes Saarland, Herr Rolf Klein und Herr Günther Süßmilch, erfolgen.
Mit freundlichen Grüssen
Literatur und Quellenverweise:
Dr. Homma S. u. Geiter O. (2004): Studie über frei lebende Gänse an der Würm in Planegg und im Stadtgebiet München (Bestand, Wanderungen, Auswirkungen, Managementvorschläge)