Zirkus
Zirkus — das ist Glitzer, Musik und Nervenkitzel. Aber nur für Menschen. Für die Tiere bedeutet der Zirkus ein Leben in Käfigen, Ketten und rollenden Knästen. Gedemütigt, jeden Tag irgendwelche entwürdigenden Kunststückchen in der Manege vorführen zu müssen. Damit die Kassen der Tierqual-Unternehmen klingeln, werden die Tiere zu immer artwidrigerem Verhalten gezwungen und bekommen bei schlechten Geschäften den Druck ihrer Besitzer zu spüren.
Mit Dreizack, Peitsche, Elektroschock, Futterentzug, Elefantenhaken und anderen Folterinstrumenten und –methoden werden den Tieren von den DompteurInnen die Tricks eingebleut. In der Manege merkt das Publikum von der Brutalität nichts, die Tarnung ist perfekt. Eine wesentliche Rolle bei der Dressur spielt die Angst. Erst wenn die Tiere völlig erniedrigt sind und auf Kommando die artwidrigsten Vorführungen ableisten, lassen ihre Peiniger von ihnen ab und sind zufrieden. Da die Zirkusunternehmen feste Termine haben, müssen die Tiere auch bei Krankheit gleiche Leistung bringen. Überleben die Tiere diesen beständigen Stress der Haltung und Dressur nicht, sorgen Zoos und skrupellose Tierhändler für Nachschub der „Ware Tier“.
In Deutschland gibt es keine juristisch verbindliche Verordnung, die Haltung und Unterbringung von Tieren in Zirkussen regelt. Kontrollen der Veterinärbehörden sind in der Regel lasch. Sie orientieren sich an den so genannten „Zirkus-Leitlinien“, die völlig unzureichend sind und nur „empfehlenden Charakter“ haben.
Diese Leitlinien sind:
Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz werden häufig nicht verfolgt und geahndet. Nur ein Verbot der Tierhaltung in Zirkussen kann hier Abhilfe schaffen.
Dänemark, Finnland, Österreich, Schweden: hier gilt seit Jahren ein Haltungsverbot für bestimmte Wildtierarten.
Die Bundesrepublik Deutschland hat das bisher sträflich verschleppt. Der Bundesrat hat die Forderung bereits 2003 abgesegnet und das BMWEL (Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft) mit der Umsetzung beauftragt.
Tiere gehören in ihren natürlichen Lebensraum. Nur dort können sie so leben, wie es ihrer Art entspricht.
Der Zirkus der Zukunft kommt ohne Freiheitsberaubung, Zwangsarbeit, Gewalt und Entwürdigung von Tieren aus.
Der Tierschutz genießt seit August 2002 Verfassungsrang. Deshalb müssen die Interessen der Tiere bei Gericht Berücksichtigung finden:
Haltung, Dressur und sonstiger Missbrauch der Tiere im Zirkus ist ausdrücklich zu untersagen
Es gibt aus ethischer Sicht keine Rechtfertigung, Tiere zu Zwecken des Gelderwerbs gefangen zu halten, zu dressieren und zum Freizeitvergnügen der Menschen in einer Manege vorzuführen.
Der Zirkus besticht durch das Können und die Leistungen menschlicher Artisten, die ihre Künste FREIWILLIG vorführen.
Darum unterstützen wir den
LITERATUREMPFEHLUNG
William Johnson
Rasch und Röhring Verlag
1992
ISBN 3-89136-442-3
Videoempfehlungen
Bevor ein Elefant "tauglich" für den Zirkus ist, muss man ihm erst den "Willen brechen":
Zirkus aktuell:
Erstmals-in-Europa-Griechenland-verbietet-Tiere-in-Zirkussen
Bundesgerichtshof-Urteil: PeTA gewinnt Rechtsstreit mit Circus Krone / 08.12.11
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